Der Tag nach Ostern - ein Wiesenburg-Ausflug



 
Selbst schuld - sollte man meinen, wenn man ausgerechnet einen Tag n a c h Ostern einen Ausflug machen will. Aber wir hatten eben gerade diesen Tag frei und das Wetter spielte mit. Also sollte es der lange geplante Ausflug zur Wiesenburg werden. Diese liegt im Hohen Fläming, einige Kilometer entfernt von Ziesar und Bad Belzig, den bekannten Orten an der A2. Und dort wurden wir frech auch hingeleitet, da die für Oldtimer und Cruiser recht angenehm zu fahrende B246 just gesperrt wart. Die brandenburgischen Umleitungsplaner geizten nicht mit Kilometern. Und es war zu dem eine große Freude, dass es auf der A2 freie Fahrt gab - anders als an den Osterfeiertagen...
Naja, also kamen wir irgendwann im beschaulichen Örtchen an. Und alles war so schön saniert, so voller Funktion und Nutzung, dass es mich als alte Wirtschaftsingenieurin und Symbiosenenthusiastin mal wieder begeisterte.
Oh, sorry an all meine fremdsprachige Leser aus - aktuell - Amerika, Peru, Zypern, Spanien, Belgien, der Ukraine, Vietnam und den Philippinen... Meine Wortkreationen werden Euch zur Verzweiflung bringen.
Die Herrschaften aus Österreich, der Schweiz und Deutschland, die meinem Blog folgen, sollten noch klar kommen...
Was ich also mit Begeisterung feststellte, war, dass man hier das alte Schloss, welches 9 - bestimmt sind es 10, da man die Neuzeit in der Aufzählung vergaß - 9 Jahrhunderte an Baustilen vereint, inmitten des Ortes auch wieder zum Zentrum des Lebens gemacht hatte. Jedes Gebäude wurde entsprechend seiner Nutzung saniert. Da ist der Edeka in einem ehemaligen Stallgebäude installiert. Der Gemeinderat sitzt im Torhaus. Die Remise wurde zum Gasthaus, welches ab Mai wieder einen neuen Betreiber haben soll. Im Schloss selbst wurden individuelle Wohnungen, Büros und Ateliers geschaffen, die allesamt bewohnt sind. Und in einem anderen Hofgebäude sowie dem Keller sitzen Kunstschaffende.

Oben die coole Idee, Kunst aus dem Automaten ziehen zu können. 

Hier möchte man sein. Schon ohne den wunderbaren Park, in dem auch das buntblättrige Knabenkraut und tausende Frühblüher ihre Blätter recken, ist dies ein Ort, in dem ein positives Chi schwingt. 
Aber auch der Park ist etwas besonderes. Denn hier verschmelzen barocke und englische Gartenkunst mit den Vorlieben des Erschaffers Watzdorf, der statt Buchs Koniferen setzte. Gesundes schwarzgrünes Laub statt braunem Zünslerbefall... Manch ausgewachsenes Exemplar erstaunt einen durch seine Wuchsform. Mit kriechendem Wacholder, geschnittener Zuckerhutfichte (?) und Hornkraut werden ganz eigene Akzente gesetzt. Sicher nicht nur in der Zeit der Entstehung dieses Gartens eine Novität. 
Also vereint auch der historische Park hier die Geschichte mit modernen Gedanken. Er ist öffentlich, gehört der Gemeinde, wird von Besuchern, Ortsansässigen und den Bewohnern des Schlosses gleichermaßen genutzt. Mit dieser Konzeption fand man eine großartige Möglichkeit, dieses Kleinod der Öffentlichkeit zu erhalten. Und so ist es nicht verwunderlich, dass ein kleiner Junge - offensichtlich einer der Bewohner - seinem Besuch mit Stolz den - eigenen Garten - zeigte und auch, wo die Mülltonnen stehen, denn auch das ist in einem Schloss besonders...
Der Kunstkeller war offen. Hier wird gefilzt, gesponnen, getöpfert und verkauft. Kinder - und Erwachsenenkurse sind im Angebot.

Einer dieser witzigen Kaffeesprüche musste mit und wird demnächst seinen Platz im Café Einhorn finden.
Im Sommer, sagt mir eine Broschüre der Region, gibt es hier und an anderen Orten im Naturpark  Hoher Fläming eine ganze Reihe künstlerischer Veranstaltungen. Über ein stabil gebautes Radwegenetz ganz sicher allesamt gut zu erreichen. Wie klasse es doch funktioniert, wenn die Menschen miteinander arbeiten, jeder dem anderen Erfolg gönnt, man größer und freier denkt. Diese Wahrnehmung tat mir sehr gut. Sie bestätigt mir, dass es auch dies in unserer Welt gibt.
Und der aus alten Stoffresten und Plastiktüten gewebte Wandteppich soll hier als ein Sinnbild dessen gelten. 

Ein gutes Konzept, gemeinsam gelebt  - fruchtbar und nachhaltig.



 Euer HomeWhite



Kommentare

  1. Ich hab mal die Straßenbezeichnung der gesperrten Straße verändert, weil ich denke, dass meine ersten Angaben falsch waren...? Es handelt sich um die Zufahrt von Loburg nach Wiesenburg.

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    1. Besonders interessant finde ich, dass meine vietnamesischen Besucher sich hier zu Wort melden. FengShui sollte einen Rolle in der Architektur spielen, wird dort gefordert. Dem kann ich mich nur anschließen. Denn wie man in diesem Post liest, kann bei guter Gestaltung des Zentrums das Chi am besten wirken. Hier wirkt sich die sinnvolle Rekonstruktion und Nutzung des alten Gemäuers positiv auf den ganzen Ort, ja auf die ganze Region aus.

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  3. Besonders interessant finde ich, dass meine vietnamesischen Besucher sich hier zu Wort melden. FengShui sollte einen Rolle in der Architektur spielen, wird dort gefordert. Dem kann ich mich nur anschließen. Denn wie man in diesem Post liest, kann bei guter Gestaltung des Zentrums das Chi am besten wirken. Hier wirkt sich die sinnvolle Rekonstruktion und Nutzung des alten Gemäuers positiv auf den ganzen Ort, ja auf die ganze Region aus.

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