SommerLAUNE 2019
SommerLAUNE - So feiert eine deutsche Kleinstadt den Sommer
Ein Weilchen ist es schon her, dass ich meinen Lesern etwas Neues zum Nachdenken vorsetzte. Aber nun kann ich wieder ein wenig Luft schnappen nach gefühlten 40Grad-Tagen. Und ich muss ganz ehrlich sagen, bei solchem Wetter braucht man unsere Lande wirklich nicht verlassen. Dahin sind die Tage voller Grau oder Urlaube voller Regen.
Hier bei uns ist es offensichtlich nun immer warm und trocken. Wenn es mal geregnet hat, dann anständig in der Nacht…
Aber die deutschen Kleinstädte, deren Innenstraßen ja geprägt sind von kleinen Lädchen, Handwerk und etwas Gastronomie in den Fußgängerzonen, haben kräftig zu tun mit den großen Centern auf der „grünen Wiese“ – auch im Osten.
So schön beschaulich sie oftmals hergerichtet sind mit ihrem alten Fachwerk, stilechten roten Dächern oder gepflasterten Marktplätzen… man wird den Eindruck oft nicht los: Jeder stirbt für sich allein.
In so einer Kleinstadt lebe ich. Und wo man lebt, da möchte man dies ja auch wirklich tun - leben.

Bisher war dies hier alles möglich. Gesund und vollzählig reihen sich Optiker, Drogerie und Friseur aneinander. Dennoch schließt einmal hier die Filiale, geht dort jemand in Rente ohne Nachfolger oder zieht ein anderer an einen Standort, der vermeintlich mehr Kundschaft verspricht.

Und eine attraktive Innenstadt lebt nun mal von Vielfalt. Nur dort wollen die Menschen auch in der Innenstadt leben, wo sie qualitativ hochwertigen Wohnraum mit der ganzen Bandbreite an Einkaufs- und Freizeitmöglichkeiten kombinieren können.
Und so heißt es, die Kräfte zu bündeln. Zusammenarbeit, gemeinsam auftreten und Gäste einladen, nachhaltig handeln.

Auch dies eine Idee der Nachhaltigkeit wie eben dieses Konzept, welches sich den Besuchern einprägen soll:
„Ach in Haldensleben ist ja wieder die SomemrLAUNE, da müssen wir mal hin!“

Denn es macht ja Spaß bei guten Wetter an gut gelaunte Kunden zu verkaufen, fröhliche Gesichter im Gartenlokal zu begrüßen, die Tische vor einem gut ausgebuchten Vortrag zu schmücken oder alle Sommerkleider ausverkauft zu sehen.
Mich persönlich begeistern immer Synergien.
Wenn die Gäste einer Lesung hinterher in der Boutique um die Ecke einkaufen, der Kunde aus der Großstadt im Café begeistert erzählt, er hätte hier endlich eine Tasche nach seinem Geschmack gefunden oder die Eltern der Schülerband den Auftrittsort für ihre nächste Familienfeier entdecken, dann denke ich, haben wir unser Ziel erreicht.
Und so haben wir einen Histrorisch – Kulinarischen Stadtspaziergang ins Leben gerufen.
Eine wunderschöne Altstadt haben wir zu bieten. Allerlei putzige Geschichten kennt man auch dazu. Professionell und historisch gewandet wurden die Besucher durch die Gassen geführt. Aber am Anfang stand das einmalige Areal hinter unserem Café Einhorn. Wenn man nicht sogar eines entdeckt – ein Einhorn nämlich – so kann man sich an vielfältigsten Weiß- und Grüntönen der Natur berauschen, Vogelzwitschern, Rosenduft und Kräutervielfalt erfahren. Der öffentliche Weiße Garten und des Einhorns Weißer Garten, unser privates Reich mit Schwimmteich aber vor allem der natürlichen Gartenbewirtschaftung wurde den Gästen vorgestellt. Auch die neuen Partner, die im Einhorn ihr Domizil gefunden haben, wie LomiLomi-Massagen, Yogaschule oder Meditationsangebote wurden vorgestellt. Im Café Einhorn gab es Smoothies und allerlei andere Durstlöscher mit Zutaten aus eben diesem Gelände. Unterm weißen Zipfelzelt wurde bei schönstem Wetter dann dazu auch der Räucher-Käse aus dem Nachbarort gereicht.

Nett war es, durch die geschmückten Straßen zu laufen. Hier hing eine Wimpelkette im Schaufenster, dort war ein gefüllter Jutebeutel zu sehen, da trug eine Schaufensterpuppe das SommerLAUNE-Shirt. Die Beutel waren auch beim Bäcker zu haben, dessen großartiges Brot zu verkosten war und gleich von den Gästen gekauft wurde.
Die Beutel mit dem unverkennbaren SommerLAUNE-Aufdruck waren auch so eine Idee, die Werbung für die SommerLAUNE mit der Idee der Nachhaltigkeit zu verknüpfen. Schon in älteren Posts habe ich mich zu der Problematik der Müllvermeidung geäußert. Und so wurden sie denn auch befüllt mit den Spezialitäten, die unterwegs zu haben waren.

Und so waren auch Kenner lukullischer Spaziergänge im nahen Magdeburg und die neuerlich hinzugestoßenen Touristen ebenso gefangen vom Charme unserer Innenstadt wie die zahlreich teilnehmenden einheimischen Bürger selbst.
Die Kulturfabrik – ein Ort mit Bibliothek und für die musischen Gelüste – stellte sich mit ihrem umfangreichen Programm vor. Der Imkerverein präsentierte seinen Honig und Met und selbst die stadtplanerisch mangelhafte Anbindung von der beschaulichen Innenstadt und dem bemerkenswerten Kulturgebäude zum wirklich gut sanierten Bahnhof und dem im schicken Jugendstil erbauten Hotel fiel kaum ins Gewicht, da die Begrüßung am Hotelgarten so hinreißend war.

Abgerundet wurde der idyllische Spaziergang von einem Menu der Extraklasse. Aber das kennt man, wenn man öfter Gast des Hotel Behrens ist.
Und so neigte sich ein Tag voller Sonne und gutem Geschmack… aber noch nicht ganz, denn am Abend war noch Jazz im Park der Stadtwerke zu erleben.
Ein Monat voller Programm, Angebote, Rabatte oder Events bei bestem Sommerwetter. Ein Monat gemeinschaftliches Auftreten. Nicht nur der Gast aus dem Nachbarort fühlt sich empfangen und kehrt gerne wieder. Auch untereinander lernt man sich kennen, lernt seine Stadt kennen, nutzt mal die Angebote der anderen… Eine Zusammenarbeit zwischen Stadtverwaltung und Vereinen – einfach mal gelebt. Schön, dass dies hier gelungen ist.
Ich freue mich, Initiator gewesen zu sein und freue mich noch mehr auf eine SommerLAUNE-Tradition…
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