ein weis(s)er Post

Heute habe ich keine Lust zu schreiben. Nur so viel. Wieder haben mich Menschen aus Kanada besucht. Mich würde interessieren, was die Menschen an diesem entfernten Ort bewegt, meine Seite aufzuschlagen.
Ich lese Mrs. Dalloway von Virginia Woolf und schwinge hin und her zwischen Metaphern, Gefühlen und Andeutungen. Ganz tief berührt mich manche Wortwendung. Und so genau kann ich verstehen, was diese unglaubliche Wortkünstlerin meinte, dass ich manchmal befürchte, es könne Parallelen zwischen uns geben.
Ich habe nicht genug Zeit für all das, was ich in meinem Leben schaffen möchte. Das Gefühl beschleicht mich immer wieder. Und da sehe ich Leibniz, der ebenfalls darunter arg litt. Er hatte sooooo viele Ideen. Aber leben mußte er von dem, was er zwar gut konnte, aber am wenigsten mochte...
Nicht, dass ich mich mit diesem großen Gelehrten vergleichen wollte, mit nichten !!!! Lediglich seine Monaden hatten es mir angetan. Habe ich doch durch ihn und sie eine Art Sinn im Leben gefunden... Nach dem Tod eines sehr geliebten Menschen...
Aber in einem sind wir uns gleich - der große Leibniz und ich. Wir müssen unsere Lebenszeit mit Dingen verschwenden, die wir als Zeitrauber erachten. Die Dinge, die wir lieben und aus denen wir unsere Glücksgefühle erhalten, werden viel zu oft getrübt...
Und das, was uns unser Einkommen sichert, nimmt sooo viel Lebenszeit ein, dass wir, wenn uns Zeit zu anderem bleibt, diese gar nicht recht genießen können, nicht ausspannen, nicht träumen... Leer sind wir dann!
Der miasmatische Ansatz behauptet, dass alle Krankheit im Leben einer Familie mit deren Mitgliedern zusammenhängt.

Borrelienerkrankung des einen Kindes, gar der Zeckenbiss soll aussagen, dass dem Kind Aufmerksamkeit durch die zu viel belastete Mutter  -  die mit den vielen Vorhaben, ungewünschten und notwendigen ebenso wie selbstgemachten...  und Träumen? - fehlt und es deshalb schwer erkranken lassen...
Prüfe man sich, wenn ein Kind oder der Partner erkrankt, ob man dadurch etwas bei sich ändern muss oder soll. Wir wissen ja aus dem FengShui, wir sind selbst auch die Gestalter unseres gesamten Lebens!

Und so blieben wir zu Hause wegen der Krankheit eines unserer Kinder.
Und dann merkten wir, dass wir gerade das benötigten.
Die Sonne lacht, und ich gehe lieber in den Garten als hier zu sitzten und zu schreiben. Ich schaffe ja nicht mehr so viel wie früher. Aber ich habe es gelernt, mich daran zu erfreuen, was ich schaffte. Hier blühen die Schneeglöckchen, da lacht eine neue Tulpe, die ich im letzten Jahr setzte. Daran hatte ich mich gar nicht mehr erinnert. Weiße Stiefmütterchen konnte ich in Töpfchen setzen. Und während mein eines Kind ausschlief, seine Krankheit wegschlief, denn das brauchen sie, unsere Kinder, in dem ganzen Schulstress und der zu geringen Freizeit für das wirkliche Spielen, das wirkliche Geistformen, da spielte das andere Kind mit einem Freund. Und ich freute mich, dass sie einfach da draußen spielten - einfach so, wie Kinder spielen - ohne lochköpfiges Lego und hirntötendes MineCraft - und fand den Namen einer Clematis heraus, ein altes Schild hing noch am Strauch - einer Clematis, die ich letztens in meinem Buch beschreiben wollte, charakterisieren. Denn ich kenne Sie alle meine weißen Blumenkinder... nur eben ihre Namen manchmal nicht.
Und dann sah ich, wie ich den Garten schmücken will für die Schulklasse, die in nächster Woche auf die Suche nach dem Einhorn in unserem Garten gehen will. Vorfreude.
Das Kinderbuch - Keine Lust auf Ostern - welches dann gelesen wird, ist nicht verlegt. Aber Lust habe ich jetzt endlich und Ideen, wie ich es illustrieren will. Aber die Zeit wird nicht reichen. Wieder nicht.
Und nebenbei checkten nette Leute in einem unserer B+B - Zimmer ein. Mögen Sie ihre Zeit genießen und etwas von dem Einhorn-Charme, den unser Haus bietet, mit in ihr Leben nehmen...
So und jetzt mach ich Schluß, gehe hinaus und freue mich - daran, Kräutchen in den Boden zu säen, die uns die sommerlichen Smoothies sichern werden... 
Bis demnächst Euer Einhorn alias HomeWhite!