Gut essen - aber was?

Ein Oster-Rückblick oder eine Frühjahrsvorausschau?

Nach den opulenten Ostertagen, zu denen ich komischer Weise überhaupt keine Meinung hatte, diesen Post zu schreiben...,
will ich nun doch einmal etwas weiter ausholen. Der Post über das Essen hieß ja - Gesund essen - aber was? - und da will ich auch gleich mal ansetzten.
Also, wenn man sich zu solchen Feiertagen den Darm verrenkt, so ist das ganz und gar nicht gesund. Man braucht das aber auch manchmal. Wir speziell waren auf dem Land in ein mittelalterliches Schloss gefahren und haben in Familie dort gebruncht. Das war ein schönes gemeinsames Event. Und all die schmackhaften Speisen, die so schön angerichtet waren, und die wir ja zuhause sonst fast nie essen, haben einen schon verführt. Aber der gebratene Speck blieb dann doch auf dem Teller unseres einen, die Kroketten auf dem Teller des anderen Kindes liegen...
Will sagen, manchmal braucht man das eben auch für die Seele - mal so richtig über die Stränge zu schlagen. Und danach ist es mal wieder für eine längere Zeit gut. Ebenso ist es mit den Süßigkeiten.
Und wenn die in Hülle und Fülle vorhanden waren - dennoch nie in solchen Massen, wie in einige Facebookgruppen oftmals zu sehen - kommt man auch da zu einem vertretbaren Maß zurück, wenn man gelernt hat, was einem gut tut.
Uns fiel bei dem Brunch auf, dass unsere Kinder sich selbständig Gemüse und vor allem Obst holten. Und das freute uns schon sehr - mich ganz besonders.
Als kreativer Mensch kann man auch kreativ kochen. Und oben sieht man ein leckeres Mal, welches ich aus Resten zusammzauberte. Vollkornnudeln mit der Tomatensoße vom Vortag aufgebraten.Dazu einen bunten Salat mit Tomate, Radieschen und Lauch. Oft findet auch ein Apfel hinzu. Und mit etwas Öl, grobkörnigem Salz und Basilikumblättern abgeschmeckt, vielleicht auch mit etwas Honig und frisch gemahlenem Pfeffer, stellt dies jedes Fertigdressing in den Schatten. Da möchte ich auch ansetzen. Zum Nikolaustag gingen in einer Facebookgruppe Fotos umher, auf denen Stapel von Süßigkeiten gezeigt waren - Affenliebe zu den Kindern...
Wir tuen denen und uns nichts Gutes mit derlei Fertigkrams auch noch in solchen Massen. Der Shitstorm war unabwendlich. Ich dagegen freue mich über solche gesunde und gut schmeckende Kost, die mir ganz allein gelungen und meinem eigenen Hirn und Talent entsprungen ist - ohne Geschmacksverstärker, appetitlich angerichtet. Und wenn ich, wie oben gezeigt, einen frischen Pilz mit in Öl und Butter angebratenen Zwiebeln und Knoblauch sowie etwas Thymian dazu genießen kann, benötige ich auch kein Fleisch.
Unser Tisch ist immer nett hergerichtet. Unsere große Glockenschale beherbergt meist frisches Obst, welches ich vorrangig regional, dann nach Jahreszeit oder Reifezeit in der Heimat und dann nach Bio- oder traditioneller Herkunft  - und zwar eben in dieser Abstufung - einkaufe. Am liebste verarbeite ich selbst 
geerntetes Obst. Aber das ist ja nicht immer möglich. So greife ich auch im Café auf die Anlieferung einer kleinen ortsansässigen Manufaktur mit viel Ideenreichtum und geschmacklichem Geschick zurück und wurde noch nie enttäuscht...
Hier kann man die selbst entworfenen Brausen und den Kuchen im Glas im sommerlichen Kaffeegarten bewundern.
Und für mein heutiges Rezept - das "the day after Easter" - Rezept muss man ein wenig Phantasie mitbringen, da ich natürlich nicht alle meine Kreationen fotografiere:
Dazu noch zu allererst: Der Brauch, abends ´ne Stulle zu essen, ist veraltet. Ich brauche keine Genuss - oder Askese-Gurus zu zitieren. Ich spüre meinen Bauch, meinen Darm. Und der sagt mir nach jeder vegetarischen - nicht Ersatzfleisch sondern wie der Name meint, mit Gemüse!!! hergestellten - Nahrung, dass es ihm besser geht.
Ein warmes sattes Gefühl ist da.
Also gab es heute nach all dem Fett, dem vielen Fleisch, den Puddings und den Eiern Vollkorn-Penne mit einer Soße, die ich aus in wenig Öl angebratenem Lauch, Knoblauch, Ingwer und Basilikum, dann grob gehackten Tomaten und bei einer Radtour selbst gesammeltem Bärlauch - ebenfalls grob geschnitten- in abnehmender Hitze angebraten und dann mit Biojoghurt natur abgelöscht, hergestellt hab. Die Herstellung dieses Essens dauert nicht länger als 20 Minuten. Da ich eine ausleitende Komponente dabei haben wollte, habe ich zwei Handvoll Brennesselpulver hinzugegeben. Die Soße ist eher ein Pesto
gewesen. Und sie wurde komplett verspeist. Da die Kinder vom Sport kamen, gab es für sie darüber noch ein Osterei verteilt. In die Mulde legte ich eine schwarze Olive. Es sah appetitlich aus. Und es tat uns gut.
Brennessel ernte ich auch im eigenen Garten. Ich habe sie sogar in einer Zinkwann wachsen und in diesem Frühjahr schon Pesto aus frischen, jungen Blättern hergestellt. Das eignet sich als Zugabe oder Grundlage für solche Soßen. Auch Bärlauchpesto braucht nicht viel anderes als Nudeln oder Kartoffeln, um eine vollwertige, gut schmeckende und schnell zubereitete Malzeit zu bieten. Heute hatte ich die Blätter, die gleich nach dem Sammeln kalt abgeduscht und trocken geschüttelt waren, in einem Keramikgefäß im Kühlschrank aufbewahrt. Dort halten sie sich einige Tage frisch und verlieren keinesfalls an Geschmack.
Und nicht zuletzt sind es die Smoothies, die unseren Darm und unser Gemüt wieder gerade rücken. Hier zeige ich die einfachen, die, die auch unseren Kindern schmecken.
Im Winter sind es die gefrosteten Beeren aus dem Gefrierfach, die ich dafür verwenden kann. Aber auch die oben zu sehende Fülle an Aprikosen, denn wenn so ein Baum mal trägt!!!..., Erdbeeren oder Mirabellen und besonders gern Melonen eignen sich dafür. Die Fruchtsüße reicht vollkommen aus. Verdünnt wird mit klarem Wasser.
Der Bauch strahlt satte Zufriedenheit aus, denn so viele Früchte - und dadurch eben auch Ballaststoffe und Vitamine, die man trinkend verzehrt, würde man kauend niemals zu sich nehmen. Zum Nachtisch reicht dann ein Muffin statt zweien oder dreien.
Und wer es richtig gesund mag,
sollte sich ruhig an die Kräutersmoothies herantrauen.
In meinem Café serviere ich sie schon mal meinen Gästen. Oft mit Buttermilch oder als ganz verdünnte Variante mit Zitronenwasser. Aber hier steckt die wahre Kraft der Natur drin, denn das soeben verspeiste Sahnetörtchen hilft der Verarbeitung der guten Kräutersäfte im Gedärm. Die
Vitamine und Vitalstoffe, Mineralien und Arzneien der verwendeten Kräuter können aufgeschlossen werden und beleben längst zugeschlemmte Darmzotten oder schon fast verkalkte Blutwege...

Wer es süßer mag: Es gibt auch eine Menge an Früchten, deren Verarbeitung uns heute ungewöhnlich erscheint. Hier eine Variante meiner Marmeladen mit Quitten. Ich hatte sie zusammen mit allerlei weihnachtlichen Gewürzen wie Nelken, Wachholder, Zimt und Zitronen mit Schale, Orangen sowie Äpfeln für einen Punsch aufgekocht. Jedoch war mir das Fruchtmus zu schade zum Wegtun. Daher streute ich etwas - zugegeben - Fertiggelierzucker in die Hitze... und siehe da, eine sauer-süß-bittere Marmelade entstand, die sich auch als Chutney für Käse eignet. Eine bittere Note bringt auch Vogelbeermus mit. Die Vogelbeeren müssen vor dem Kochen gefroren sein. Pfirsiche von alten Sorten - die fast grün-pink bleiben, auch wenn sie schon reif sind, ergeben eine eben pfirsichfarbene Marmelade, die sich beim Frühstück geschmacklich auch auf Vollkornbroten durchsetzt. Derlei gutes Essen findet man nicht als fertiges Produkt eines Supermarktes. So gutes Essen kann man nur zu Hause, wenn man selbst mit Idee und Liebe kocht, genießen. Oder vielleicht noch im Café Einhorn... wo morgen - am Mittwoch - wieder offen ist...

Guten Appetit! Eure Einhorn-Beauftragte

PS: Unwahrscheinlich liebe Grüße an meine über die Maßen vielen Besucher in den Vereinigten Staaten, an die Österreicher und die Schweizer und meine treuen Freunde in Deutschland. 
Euer HomeWhite 

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