KLP - kulturelle Landpartie - im Wendland - wie noch nie


Vor lauter Bildern finde ich kaum Platz zum Schreiben. Das ist ja nun meistens ganz anders. Aber hier kam ich doch tatsächlich mal dazu, all die Bilder einzupflegen. 

Und es w a r schön! Das muss man einfach zeigen!
Vor Jahren hatten wir von Freunden den Tipp bekommen, das Wendland mal zu der Zeit zwischen Herrentag und Pfingsten zu besuchen. Neben dem sehenswerten Landstrich mit seinen Weiden und schmalen Ackerstraßen, den Katen und Fachwerkbauten ist vor allem das Miteinander der Kuturschaffenden, der Kleinkünstler und der Grundstückseigentümer inmitten von Rundlingsdörfern oder abgeschiedenen Gehöften das, was diese Veranstaltung so erlebenswert macht. Meine "Kultursucht" 

wird dort in vollstem Maße befriedigt. Hier gibt es ein interessantes Kunstwerk, dort die antiken Tischwaren, da den Goldschmiede-Workshop und hier die historische Schmiedekunst. Neben ganz hochwertiger Kunst - teuer, modern und chic, steht der Rostschmiedekünstler. Und neben dem Zelt der jungen Gärtnerin aus der nahen Altmark mit ihrem Biopflanzenangebot tritt das Trio aus weiblichen Bässen auf oder kullern die Babys in vollen Windeln auf dem Rasen herum...
Den "alternativen Charme" wird diese Partie nicht verlieren, ist sie doch aus oder mit der Bewegung gegen Atommüllendlager entstanden.
Und richtig ist es, Fehlleitungen der Politik mit Kunst zu bekämpfen, hat es doch schon zu ganz anderen Zeiten oder in anderen Gegenden auch besondere Künstler gebraucht, um ein besonderes Bewusstsein hervorzurufen.
Hier ist heute alles mehr eine symbiotische Festgesellschaft, die gemeinschaftlich ihren so natürlich wirkenden Landstrich mit viel Geschick und Sinn für Schönes vermarktet, so dass es tausende Besucher anlockt. Wir haben damals schon kein Zimmer in diesem Landstrich gefunden. Früh sollte man sich überlegen, ob man mehrtägig daran teilnehmen will.  Die Alternative - ein Hotel mit ökologischem Anspruch und besonders großartigem Frühstück im nahen Salzwedel hatte uns aber auch überzeugt.

In diesem Jahr konnten wir einige weitere Orte sehen. Nur, weit kommen wir nie. Obwohl wir mit dem Auto unterwegs sind - das Gros der Besucher macht sich per Fahrrad auf die Wege - bleiben auch wir in einem überschaubaren Radius unterwegs. Es gibt so viel zu sehen. Hier sind es die mehr wie kosmische Wesen anmutenden Skulpturen eines sachsen-anhaltinischen Künstlers. Dort gibt es die Seifenmanufaktur, deren Angebot an Fußcreme mich im späteren Gebrauch derart begeistern konnte, dass ich bestimmt dazu mindestens  noch einen weiteren Post schreiben werde.
Weiter unten die Recycling-Glaskunst eines anderen Kunstschaffenden...

Überhaupt war der Hof des Goldschmiedes mit seinem bunten Programm an Anbietern so eine frische Kombination, dass man sich einfach länger aufhalten wollte. Japanisches Essen, historische 




Bogenherstellung, Papierarbeiten, Acrylmalerei...blutjunge Zimmerin, Holzschmeichelei, Leder, Ziegen und Hühner zwischendrin und hochwertigste Goldschmiedearbeiten...
Sicherlich  hat jeder seinen Umsatz gemacht. Passend dazu gibt es Brause aus der regionalen Brauerei oder tolle Floristik.
Am nächsten Hof verwirklicht sich ein Keramiker mit seinen wirklich eigenen Entwürfen. Und in dem nächsten Dorf wird einfach der Eingang einer Scheune aufgesperrt und zwischen alten Karren Kaffee und Kuchen angeboten.

Wir waren in diesem Jahr auch zu Besuch in einem privaten Garten. Hier war der Eigentümer Fan der Astronomie - mehr noch der maßstäblichen Umrechnung von Größenverhältnissen der Planeten und zugehörigen Entfernungen unseres Sonnensystems. Die Idee war auch für Nichtinteressierte beeindruckend. Und während wir über das lange, wilde Grundstück streiften, entdeckte ich Tiere, Insekten, die ich noch nie gesehen hatte...
Besonders interessant war aber auch das uralte Bauernhaus und die darin ausgestellte Kunst der Gattin... 
Überhaupt scheint hier noch oder wieder oder gerade deshalb eine große Zahl an handwerklich Orientierten, an für histoische Berufe Interessierten und an
freischaffenden Kreativen aktiv zu sein.
Lebt es sich so besser?
Man könnte den Eindruck bekommen. Und vielleicht ist dies auch das Geheimnis dieser ganzen Landpartie:

Menschen, die glücklich das tun, was ihnen am besten liegt und auch noch davon leben können. 

Eine wunderbare Vision.



















Und hier noch eine Ergänzung: 
Besonders lustig aber irgendwie auch sehr modern fand ich die Idee der "Therapiebären", die weiter unten zu sehen sind.
Und nachdem man aus der Kellerküche einer rosafarbenen Pension mit allerlei besonderen Leckerheiten bedient wurde, konnte man die Reste, den Abfall und das Geschirr selbständig wegräumen. Durchdacht, pfiffig und echter Zeitgeist! Es ist noch nicht zu spät für die Nachhaltigkeit. Man muss es nur einfach machen!
Das Wendland macht es uns vor. Bravo!


Euer HomeWhite





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