Des Einhorns Weißer Garten - Häuser mit Gärten Teil 2


Schau ich mir die Bilder an, die ich zuletzt im Juni oder Juli in meinem eigenen Garten schoß, muss ich mich damit gar nicht verstecken, denke ich...
Zumindest denke i c h das. 
Wie bezaubernd diese einfache Margeritenblüte in Weiß und Gelb den Appetit auf den Kuchen anregt, ist eine wahre Freude.
Natürlich ist hier nichts vergleichbar mit Sissing Hurst oder mit Great Dixter oder Border Hill oder auch manch anderem Traumgarten, den ich bei den Tagen der offenen Gartentür besichtigt hatte. Und den ich im Folgenden auch immer mal wieder vorstellen werde. Aber mit eben so viel Liebe und Hingabe habe ich ihn gebaut, eben so wie Vita Sackville - West könnte ich von meinen Lieblingsblumen in Büchern schwärmen, und von Tag zu Tag hangle ich mich entlang der Büroarbeit mit dem immer und ewig währenden Traum, einmal doch an meinem Buch zu schreiben, es vielleicht sogar
fertig zu bekommen...
Wenn ich dann diese Bilder betrachte, erfreue ich mich an ihrem Zauber und kann nur einladen, sich freitags mal in unser Café zu begeben, denn manchmal, wenn das Wetter so einlädt und die Natur gerade so bezaubernd schön ist, haben unsere Gäste ganz freizügig auch den Blick in unseren privaten Garten.
Kinder entdecken dann dort wahrhaftig das Einhorn. Und die Erwachsenen lassen die Seele baumeln.
An diesem Freitag soll das Thema Hypnose sein. Und ich selbst bin ganz gespannt, was diese mir für Möglichekiten eröffnet.
Solche Leichtigkeit diese Bilder ausstrahlen, solche Arbeit machen sie aber auch. Häuser mit Gärten heißt die Überschrift. Und Häuser benötigen viel Aufmerksamkeit. Ich werde bald noch irre durch den vielen Aufwand, den mir Büro und Finanzamt bescheren, denn so gern auch jeder diese Schönheit sieht, so viel Neid bringt sie doch auch hervor, so viele Regeln und 


Gesetze und Vorgaben sollen hier im reichen Deutschland eingehalten werden. Deutschland regelt sich noch tod, könnte man glauben, wenn man andere Länder sieht und deren Lebenskunst...
Diese Bilder aber wollen mich erinnern an Unbeschwertheit, an Lebensfreude, an Urlaub und Sommer und Sonne und Fröhlichkeit.
Und da ich auch vom Feng Shui weiß, dass man die Dinge selbst steuern kann, werde ich mich nicht beirren lassen, werde mich einfach erfreuen, die schönsten Bilder für mein Buch heraussammeln und allen, die mich ärgern wollen und mir Kraft rauben, den berühmtberüchtigten Finger zeigen!
Dieses wunderschöne Geschirr also mit historischen englischen Motiven brachte mir ein Herr einfach so vorbei. Gewußt hat er nichts von meinem Hang zu englischen Gärten... Und doch fand er, der ein wenig alten Hausrat versilbern wollte, bevor er der zukünftig ihn zu betreuenden Institution in die Hände fiele...?, den Weg zu mir. Ich möchte meinen, auch das ist Feng Shui!
Der gedeckte Holztisch in der Sonne ist mit Brause von der Kranichbeere - eine Komposition unserer Tortenlieferanten - Kuchen im Glas, einer frischen Brombeertorte und dem energetisierten Wasser gedeckt. Genießt man das, kann es einem nur gut gehen. Diese kleine ortsansässige Manufaktur überzeugt mich freitäglich immer von Neuem mit ihren grenzensprengenden Ideen und dem Sachverstand, von dem ihre Produkte zeugen. Es ist eine wahre Freude, mit welcher Tapferkeit sie allem Unbill wiederstehen und dabei sooo gut bleiben...
Hier nebenan ein Bauchklatscher ins kalte Nass, oder die Rüschen, die uns die Natur vormacht - eine Moosrose mit diesem reinsten Weiß, schöner geht es kaum.
Die Klematis blühen nur so früh im Juni, die in diesem zarten Bleu an unseren Garagen mit tellergroßen Blüten
und die mit den Glockenblüten an dem noch erhaltenen Stamm einer letzten Winter leider gefällten Vogelbeere. Das Baumtor, welches sie mit der Buche in unserem Hof bildete, haben wir erhalten. Den im Sturm gebrochenen Stamm sägten wir an höchstmöglicher Stelle ab, bedeckelten ihn mit einem Metallhut und hoffen nun, dass er uns noch lange erhalten bleibt. 
Jetzt gerade fehlen diese großblütigen Blumen in Weiß in unserem Garten. Gerade muss er sich von der langen Hitze erholen. Dank eines Brunnens sind wir in der Lage,
Wasser hinzuzugeben. Aber die Rosen sammeln erst ihre Kräfte für einen nächsten Herbstauftritt. Die zarten aber großen Klematisblüten erfreuen uns im Frühsommer in unserem Hof. Zu unserem Haus mit seinem schwierigen Grundriss gehört dieser immer schattige Hof. Und bei dieser großen Hitze ist dies ein Geschenk - auch für alle, die hier sonst noch sind, ob Bewohner oder Gäste oder Besucher...
Auch das nach Feng Shui betrachtet,  zeigt dann einen quadratischen Grundriss - das Haus in L-Form und der schattige Hof im Sommer oder der windgeschützte in eisigen Wintertagen. Dunkles, geschütztes Yin zu sonnenzugewandtem Wohnhaus im Yang...

Mein Helfer in Haus und Garten schimpft auf die lange Hitze. Er kommt kaum zu anderen Dingen, da er sich permanent ums Umstellen des Rasensprengers oder das Gießen der Blumentöpfe kümmern soll... Aber das ist es doch gerade, das Kümmern! Häuser mit Gärten setzen ein großes Kümmern voraus. Und nicht alles,was man tut, läßt sich finanziell oder materiell bewerten oder gar effizient und profitabel. Gerade die anderen Dinge tun gut. Wenn ich freitags morgens den Smoothie für unser Cafégedeck bereite, freue ich mich auf die Resonanz der Gäste. Sehe ich meinen Garten durch diese Bilder, weiß ich, warum ich mich 
um ihn mühe. Hüpfen die Fröschlein, von meinem Schritt verjagt, von den Seerosenblättern, schmunzle ich. Liege ich des Abends in meinem Gärtchen, fallen mir die unterschiedlichen Grüntöne auf. Da muss gar nichts blühen... und es versöhnt mich mit dem Tag. Und wenn ich dann doch eine weiße Blüte entdecke, freue ich mich immer wieder, dass ich mich für die weißen Pflanzen entschloss, so beruhigend strahlen sie in die Nacht. Nichts kann uns passieren...

Die Gartenarbeit macht solche Freude. Vorgestern hatte ich bei diesem jungen Wilden mit dem unwahrscheinlich duftenden grünen Daumen eingekauft. Baumspinat, Szechuan-Pfefferbaum, ewiger Kohl, Bergamotte-Minze und Monarde fanden den Weg in meinen Kräutergarten, denn ich pflanzte am nächsten Tag alles gleich ein, auch wenn die Büroarbeit wartete
Als ich diesen Zaubergarten - ein Senkgarten, umgeben von alten Mauern und einem unaufgräumten Hof - zum ersten Mal sah, spürte und roch, hatte ich mich verliebt. Das Genusserlebnis eines frischen Pfefferkorns von diesem Baum werde ich mein Lebtag nicht vergessen.  Es gehört zu diesen Erlebnissen, die sich einem einprägen und durch nichts gelöscht werden können. Welches Glück uns doch die Natur beschert! 



Und wie sehr wir doch auch selbst daran teilhaben, sie gestalten und ihr unseren Daumen aufdrücken können. Nichts nimmt sie uns übel. Und wenn wir mit ihr arbeiten, beschenkt sie uns so überreichlich, dass wir auch im Winter noch von ihr zehren können.
Hier wächst die aromatische Wasserminze z.B. wie die Pest in unserem Filtergraben.
Aber, wenn wir uns kümmern und sie weiden, das Laub trocknen und im Winter unseren Tee damit würzen, kommt sie zu uns, die Natur. Wie ein lachender Sonnentag voller Libellen tanzt sie in unserem Gedächtnis. Und ich erinnere mich an diese Bilder, die Uetersener Klosterrose über unserer Teichterasse oder diese anderen weißen Rosenknospen vor fast schwarzem Hasellaub im Mai...

Als ich eines Tages mit meinem Jüngsten vor dem Kontrabassunterricht im Flur der Musikschule saß, war da eine Mutter mit ihren Kindern. Die älteren hatten auch Unterricht. Und das Kleinste hatte ein Buch bei sich, welches die Mama vorlas:

Nicht vom Einhorn handelte es sondern von Mäusen, mehreren. Und sie hatten einen harten Winter zu erwarten. Und alle sammelten eifrig Nahrung und richteten das Heim ein, damit sie es warm hätten und ausreichend zu essen. Aber eine war für all das nicht geschaffen. Sie konnte schön schreiben und vorlesen und wunderbare Geschichten erzählen. So sehr sie doch gebeten wurde, auch ihren Beitrag zu leisten, sie war dazu nicht in der Lage...
Aber als der Winter da war, kuschelten sich alle zusammen. Und sie sorgten sich, ob sie ihn überstehen könnten. Jedoch die eine, diese eine fing an zu erzählen, spann die schönsten Traumteppiche und die leckersten Geschichten und gab allen Mut. Sie sang sie in den Schlaf und erhellte die düsteren Abende mit ihren Märchen.
Und so überstanden sie ihn, den eiskalten und langen Winter - allesamt.

Nun, diese Geschichte ging mir auch nicht aus dem Kopf.
Und wann immer ich ungerecht zu werden scheine, wann immer ich meine, etwas müßte sich doch eher rechnen, müßte Erfolg bringen und sich in Bares umsetzen lassen... wann immer ich meinen Kindern ein Bild vom wirtschaftlichen Einkommen zu zimmern versuche, erinnert mich diese Geschichte daran, dass man sich zwar kümmern muss, aber worum, ist völlig unterschiedlich. Jeder sollte dies nach seinem Können und Wissen tun. Jeder hat einen Sinn, einen Grund zu sein und eine Fähigkeit. Und die ist oft genug nicht die eigene!
Und mit dem Ausgleich von Yin und Yang hat dies ja auch zu tun. Die einen sind busy, der andere still, die einen sind wirtschaftlich, der andere kreativ, die einen sind farbenfroh, der andere weiß, die einen sind voller Rüschen, elegant und opulent - wie hier Mrs Herbert Stevens, die andere ist schlicht...
Und mein großes Glück ist, dass ich alles miteinander vereinen kann. Je nach Gusto kann ich aus dem Vollen schöpfen oder


nur betrachten oder mich am einzelnen erfreuen. Es ist nicht wichtig, ob das Tageswerk geschafft wird. Das Leben ist wichtig. Erinnerungen und Erlebnisse sind wichtig. Es ist wichtig, etwas davon weiterzugeben. Und wer in der Lage ist, etwas so Schönes zu erschaffen, darf sich auch ruhig selbst daran erfreuen und darf mit sich zufrieden sein - auch wenn es z.B. der Steuerberater nicht ist...
Wir leben nicht dafür. Nicht für diese vielen Regelungen. 
Kümmern muss man sich, das stimmt. Aber mit etwas Weitsicht, mit einem gewissen Zurücklehnen die Dinge ohne Furcht und Ärger betrachten. Feng Shui anwenden und zuschauen, wie sich alles fügt. Kümmern und Steuern und sich erfreuen.
Wenn ich das schreibe, schmunzle ich...
Und weil ich heute etwas philosophisch mehr um das Drumherum von Häusern und Gärten geschrieben habe, gibt es das nächste Mal noch einen Post zu Häusern und Gärten, dann vielleicht etwas handfester. Mal sehen, was mich dann gerade bewegt...
Euer HomeWhite





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