Eintauchen in eine Zirkuswelt

wie diese kleinen Eintagsfliegen schaukelten sie an den Seilen. Wie stolze Artisten stiegen sie auf die Seile. Wie kleine Magier verzauberten sie die Welt...
Ja, ein Erlebnis der berührenden Art möchte ich mit Euch teilen.
Mit allen Amerikanern, die mich in letzter Zeit so zahlreich auf diesem Blog besuchen, mit den vielen deutschen Besuchern aber auch den neuen Gästen aus Indien, Frankreich, Portugal und Österreich und der Tschechischen Republik!
Der "1. Ostdeutsche Projektzirkus André Sperlich" kam in unser Dorf und nahm ein weiteres Mal die Grundschule meiner Kinder an die Hand.
Und die engagierten Lehrer griffen diese Hand und gemeinsam mit ihnen und seiner kleinen Familiencrew schaffte er es, alle, aber auch wirklich alle Kinder zu großartigen Zirkusartisten, Dompteuren, Tänzern oder Clowns werden zu lassen.
Schreibe ich diese Zeilen, kann ich mich nicht erwehren, einige Freudentränen der Rührung wegzudrücken, denn wenn man selbst ein kreativer Mensch ist, kann man es nachvollziehen, wie viel Spaß es macht, die Dinge, die einem wichtig sind, die die eigene Welt ausmachen, die so phantastisch, so erhebend, so bedeutend für einen selbst sind, mit anderen zu teilen.
Als ich meine Kinder als Babys im Arm hielt, fiel mir damals ein Kinderlied ein. Einfach so ergaben sich Text und Melodie, die ich ihnen im Sonnenschein unter unserem Apfelbaum vortrug. Gemalt habe ich dann dazu ein Triptichon in reinstem Sonnengelb.
Und als ich heute - nach diesem wundervollen Erlebnis - die Idee, zu diesem Zirkusabend etwas zu schreiben entwickelte, fand ich dieses Abbild vom Bild "Kinderlied"...
Und genau diese Farben sind es, die mir diese Gefühle vermitteln. Man hatte das Gefühl, die gelbe Sonne würde scheinen - die strahlendste der Welt - in den Kinderlächeln, auch in den ernsten Minen vor Aufregung und Anstrengung. Und dann in den Gesichtern der Freude und Erleichterung, wenn alles gut vonstatten ging...

3 Tage nur dauerte das Projekt. Und in wenigen Stunden hatten die Kinder ihren Part gelernt, angeleitet durch professionelle Zirkusdarsteller mit besonderem Gespür für Kinderseelen. Denn hier wurde für jedes der 200 Kinder die richtige Aufgabe gefunden. Und was mir sooo besonders gefiel: Es standen auch mal die im Mittelpunkt, denen dies sonst im Leben verwehrt wird.
Selbstbewusstsein und Erfolgsgefühle wurden hier vermittelt. 
Und erstaunlicherweise reagierten die großen Tanz- oder Turngruppen auf ein einfaches "Hopp", wo synchrone Darstellung gefragt war.
Soll man das mal mit seinen Kindern zu Hause versuchen...!

Ein Freund von uns ist seit je her begeistert von der Zirkuswelt. Für ihn malte ich einst das Bildnis "Der Glücksblütenbaum" mit einem sehr persönlichen Inhalt von Clownerie und Voodoo-Zauber...
So lange ich keine Mama war, hätte ich mir aber nicht träumen lassen, so ein Fan von einer Zirkuswelt zu werden. Manchmal ja, in Filmen mit nostalgischem Flair wurden solche wunderbare Welten erschaffen, die mich begeisterten. "Das Kabinett des Dr. Parnassus" oder die Serie "Jonathan Strange & Mr. Norell" sind solche fabelhaften Werke, die uns entführen, einen Schauder oder Gänsehaut erzeugen und mit ihren surrealen Bildern uns irrational ansprechen, in Welten des Zaubers, der Magie, des wahren Märchens entführen...
Und auch der Cirque de Soleil mit seinem Licht- und Akrobatikzauber und diesen zauberhaften Kostümen zog mich in seinen Bann.
Hier aber hatte der Wanderzirkus mit seinem etwas verstaubten Image mich maximal zu einer Spende für die Pferde oder die Begleitung der dann doch noch begeisterten Kleinkinder bewegt.
Jetzt passierte aber etwas ganz anderes. Unseren Kindern wurde ein Erlebnis geschenkt, welches die Erinnerung an ihr schulisches Leben nachhaltig prägen wird.
"Das Circuszelt (...ist der Mittelpunkt der Welt)" - dieses Motto war nicht nur Thema der gesamten Veranstaltung sondern war für 3 Tage ihre Welt.
Und so war es gar nicht so verwunderlich, dass ich spätabends ans Bett meines Jüngsten kam und ihn dort weinend fand. Weinend weil alles vorbei war. Die Zauberwelt mit schwarzem Kostüm und Hut, mit synchronen Bewegungen aller zu Musik, mit Tauben auf dem Finger, die kratzende Krallen hatten und doch so vertraut und anmutig gurrten, mit einem gemeinsamen Gesang aus 200 Kindermündern und dem Lampenfieber vor dem Auftritt... mit ungewollter Komik und kleinen Patzern... mit der vertrauten Anleitung und deren fröhlichem Lächeln, wenn "ihre Kinder" alles richtig machten, mit dem anerkennenden Abklatschen beim Verlassen der Manege und der Zusammenarbeit von Kindern unterschiedlichen Alters oder Geschlechts...
Ein kleiner Junge konnte dies nicht in Worte fassen. Aber er wollte es am liebsten nicht loslassen...
Danke!

Und weil ich kein passendes Bild dafür fand, es aber vielleicht ähnliche Aufregung darstellt, hier noch ein Auszug aus dem Kinderbuch "Christian wird 7", in dem es um den letzten Abend vor der Einschulung geht...

Euer HomeWhite

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