Von Kuchen und Torten

Muffins sind seit Jahren der Renner für unsere Kindergeburtstage. Und obwohl der "englische Landfrauenkuchen im Glas" oder die Himbeertorte mit Blaubeeren und Pistazien nicht meinem eigenen Ofen entspingen sondern sozusagen stadtgebacken von einer kleinen Manufaktur in unsere Gefilde geliefert werden, sind sie ebenso hausgebacken wie diese braunen Köstlichkeiten.
Solche Kleinigkeiten bereite ich gern mal selbst, genau so nebenher wie ein Tiramisu - komplett ohne das rohe Eiweiß des Originalrezeptes.
Auch eine "Einhorntorte" habe ich mir selbst ausgedacht...
Viel Spaß an den Fotos, wenngleich sie mit ihrer Fröhlichkeit zu den folgenden Sätzen nicht recht passen wollen... oder vielleicht doch?

So saßen wir also bei Torten und Kuchen und später am Abend bei Gemüse aus dem Ofen. Die Kinder spielten.
Aber was sind die Themen heutzutage? Angeregt durch die Gaumenfreuden geht es bei solchen Gesprächen eben um Einkauf, Zubereitung und Herstellung, Anbau ... und schließlich um Lebensmittelindustrie und Weltwirtschaft...
Erstaunlich, wie doch die Meinungen schon bei diesen Themen auseinanderstreben. Da gibt es heute noch die, die alles, was expansiv ist, als großartigen Fortschritt betrachten. Dubais Riesentürme, Hotels und vom Menschen geschaffene Inseln
werden als die "neuesten Wunder der Menschheit" betrachtet. Atemberaubend! Aber zu wessen Kosten? Dass der dabei zerstörte Meeresboden sich über Jahrzehnte, manche Meerestierpopulation sich wahrscheinlich nie wieder erholen wird, hat dabei leider keinerlei Platz in der Argumentation.
Der Skiurlaub in den Alpen wird bei der Zerstörung von Naturraum nicht weniger schlecht abschließen.
Permakultur - hier im Gespräch und fast überall auf der Welt noch ein Fremdwort?!
In einem Beitrag über Brasilien sah ich letztens, dass dieses wasserträchtige Land Schwierigkeiten hat, seine Bevölkerung mit Trinkwasser zu versorgen. Die Zerstörung von Regen- aber auch Niederwald schreitet voran. Bestimmten Gegenden werden die Wasser der Flüsse entzogen, weil sie für die Bewässerung der Fruchtplantagen benötigt werden. Dort breiten sich Wüsten aus. In den Plantagen "gedeihen" Mangos für den Transport.
Während der Reportage, während der Plantagenbesitzer über Arbeitsplätze und den Bedarf in Europa redete, fuhr im Hintergrund ein Arbeiter mit einem Spritzfahrzeug durch die Pflanzenreihen. Er war von oben bis unten sicher verhüllt, hatte eine Schutzbrille auf und eine Art "Gasmaske" vorm Mund...
Ich habe auch schon Mangos wirklich genossen. Bei einem Venezuelaurlaub stammten sie vom Hausbaum der Herberge. Die reifen Früchte dufteten des nachts die Zimmer voll und wurden fast überreif in den Süßspeisen des Hauses verarbeitet. Ein Geschmackserlebnis, welches ich mir bei unserem "unreif-geerntet-Supermarkt-Angebot" beim besten Willen nur schwer ins Gedächtnis rufen kann.
Sollten wir angesichts solcher Bilder unseren Umgang mit Natur, mit Wasser oder unserer eigenen Gesundheit nicht überdenken?
Wie gesund ist unser Trinkwasser? Wird auch unseren Kindeskindern noch trinkbares Wasser zur Verfügung stehen? 
Sollten das Argument, dass es auch in der Bio-Landwirtschaft "schwarze Schafe" gibt, dazu führen, daß wir weiter machen wie bisher?
Ich denke, jeder kann bei sich anfangen. Man kann sein Verbrauchsverhalten hinterfragen, kann regional einkaufen oder das Licht im unbenutzen Flur ausschalten oder eben auf die gespritzte, unreife Mango verzichten
Mit Verzicht ist jedoch meist keine Begeisterung hervorzurufen. Aber mit Neugier. Und so will ich demnächst mehr von uralten Rezepten ohne raffinierten Zucker oder vom basischen Kuchen berichten, von Rezepten, die bei Krankheit halfen oder einfach von unseren Ideen, regionale Möglichkeiten zu nutzen. Auch mir macht es Spaß, Neues zu lernen. Freut Euch mit mir darauf! Euer Einhorn  

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