Der Garten F.



Man möchte meinen, dieser Herr aus Vietnam gehöre auch zu einem weißen Garten. Nein, nein, das ist nicht der Grund, weshalb ich ihm diesen ersten Platz der Bilder von Garten F. verschaffte. Er hatte sich nur so schön geschmückt für seine Fotosession. Mit Schnecke im Ohr ließ er sich bereitwillig an seinem Platz neben Mispel, Kronleuchter, Rasen und Buchs von allen Seiten fotografieren.
Dieser Garten hat mich begeistert wegen der "Verücktheiten" der Inhaber. Unermüdlich sammeln sie seit Jahren, gestalten um und pachten dazu. Manchmal war die Idee noch gar nicht zu erkennen. Aber in den neu hinzugekommenen Arealen erinnerte mich vieles an den Garten meiner Großeltern - die Pfingstrosen, die Rabatten, die Apfelbäume. Und der Gemüsegarten - hier mit einem rostigen Bettgestell bestückt, welches der Hausherr wirklich manchmal zum Ausruhen nutzt - angeblich...
Das gab es bei meinen Großeltern natürlich nicht...

Die Hausherrin hingegen scheint Schlaf nicht zu brauchen. Ihr Garten läßt sie jugendlich strahlen. Ob sie schon etwas über Feng Shui las, weiß ich nicht zu sagen.
Aber, dass Blau im Eingang der Karriere hilfreich sein kann, scheint sie auch so zu wissen.
Dieses alte Dachfenster hat also neu blau verglast seinen Platz im Eingangsbereich - sprich Vorgarten - des Hauses gefunden. Surreal wirken die winterharten Kakteen dahinter in azurblau.
Es gibt unzählige Blickachsen, tausende Pflanzen und abertausende Gestaltungselemente, die noch nicht alle ihren Platz fanden. Die Farbideen waren im frühen Mai erst zu erahnen. Jedoch hat mich ein Bereich in leichten Fliederfarben zu Phantasien angeregt, die ganz sicher im Sommer bestätigt werden. Denn sogar das Gästeklosett greift den Farbton der Rankbögen auf.



Das Stillleben mit lila Tisch gehört zu diesem Bereich. 

Ein anderes Areal  oder Gartenzimmer ist dieser Bereich mit dem bezaubernden Blick auf das Wohnhaus.
Dieser Brunnen plätschert im Bereich hilfreiche Freunde, Kreativität und Kinder. Kein Wunder, dass die Kraft, dieses Areal zu pflegen, zu gestalten und auch noch zu beernten, nicht versiegt.






Wie bei Alice im Wunderland muten diese Metallstühle unten an.  Auch ohne Funktion und blühende Nachbarn geben sie ihrem Umfeld den märchenhaften Charakter.

 


Manches Rasenstück weist barocke Formen auf. 
Eine blaue Bank und ebensolche Rankgerüste geben diesem Gartenzimmer seinen Charakter.


Alte Zinkwannen, farbenfrohes Laub, ungleichmäßige Steinplatten, Putten und Türen vom Trödel werden hier mit fröhlicher Kombinationslust vereint. Die Pflanzenauswahl eint alles. Und das Licht tut einen Schuß Nostalgie hinzu.
So ahnt man nicht einmal, welche Arbeitsleistung zu diesen Refugium führt. 
Zu dem ist die Aufgeräumtheit der Beete beachtlich. Hier lugt der Boden noch hervor - ganz anders als bei mir "faulem" Gärtner...
Kein Unkräutchen wächst hier. 







Überall gibt es Säulen, Amphoren, Rankhilfen und Fenster.
Einfallsreich sind die Zäune und Randbereiche des Grundstückes bepflanzt und gestaltet. 
Von außen ist dieses Refugium kaum zu erahnen.
Auch einen Teich gibt es. Der etwas steinige Bachlauf liegt fast in der Reichtumsecke des Grundstückes. Intuition?
Ein steingefasstes Kräuterbeet , eine wärmende Kräuterspirale gibt es auch. 
Das tolle Baumhaus steht in einem fremden Garten und wirkt auf diesem Bild doch, als gehöre es dazu. Ganz sicher freuen sich die Benutzer über die Blicke in diesen Garten. Und wenn es Kinder sind, wird dieses Umfeld sie auch für die Zukunft prägen.
Dieses Stillleben erfreut die Bewohner auf der vorderen Terrasse.
Ein Ergebnis unermüdlichen Sammelns. 
Diese Trödelutensilien machen gespannt auf die fertiggestellten Bereiche im nächsten Jahr. 
Für so maches Exemplar hat ein Aussenstehender vielleicht gar keine Vorstellung, wie dies als Dekoobjekt fungieren könnte. 
Die Hausherrin jedoch kennt jeden ihrer Schätze und zeigt an den fertigen Bereichen, mit welchem Gespür sie die unterschiedlichen Stile, Farben und Elemente mit Pflanzen in abgestimmten Farbkombinationen kombiniert und eint.
Dieser Pavillon erlaubt es, auch an kühleren Tagen inmitten der Sammlung zu sitzen. 
Die große Skulptur wurde von der Tochter von München her "gespendet".
Gespannt bin ich, wie die Pflanzung wirkt, wenn alles eingewachsen und angrenzende Bereiche fertiggestellt sind...

Hier das freundliche Blau in Kombination mit Email, Zink und fast auberginefarbenen Tulpen.








In jedem Monat hat dieser Garten ein anderes Gesicht. Die Gärtnerin beteuert dies behende, denn was einem Gärtner eigen ist, er freut sich, seine Passion mit anderen zu teilen und meint, sich immer für Unfertiges entschuldigen zu müssen. 
Quatsch. Ein eigener Garten hilft uns, wir selbst zu sein. Da können wir gestalten, formen und entwickeln, pflegen und ernten oder verarbeiten was und wie wir es wollen. Niemand schreibt uns vor - außer der Natur. Und wenn wir mit ihr und mit uns im Einklang sind, tut so ein Garten gut - uns und auch anderen!
Euer Einhorn

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